Vitalpilze: Heilkräfte wissenschaftlich bewiesen?

Wissenschaftlich belegte Effekte von Vitalpilzen

Brauner Kräuter-Seitling (King Trumpet)

Beschreibung: Der Braune Kräuter-Seitling, auch bekannt als King Trumpet, zeichnet sich durch seinen dicken Stiel und den milden Geschmack aus. Ursprünglich aus Europa stammend, ist dieser Pilz auch für seine kulinarische Vielseitigkeit beliebt.

Mögliche Effekte:

• Immunsystem-Stärkung: Enthält hohe Mengen an Antioxidantien, die das Immunsystem stärken können.
• Neuroprotektive Eigenschaften: Analog zum Immunsystem könnte auch das Gehirn von den Wirkstoffen des Pilzes profitieren.
• Cholesterinsenkung: Besitzt natürliche Substanzen, die potenziell den Cholesterinspiegel senken.

Eine Studie zur Wirkung von Extrakten auf Alzheimer-Patienten zeigt, dass zwar ein erhebliches Potenzial besteht, die Ergebnisse jedoch nicht eindeutig sind und weitere Forschung benötigen (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33463934/).

Cordyceps

Beschreibung: Cordyceps, ein Pilz, der traditionell in der chinesischen Medizin verwendet wird. Er ist bekannt für seine einzigartige Wachstumsweise und gesundheitlichen Vorteile.

Mögliche Effekte:

• Energie und Ausdauer: Fördert die Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit.
• Libidosteigerung: Hat eine lange Geschichte der Nutzung zur Steigerung der sexuellen Energie.
• Immunmodulation: Unterstützt das Immunsystem durch diverse biologische Mechanismen.

Der Hauptbestandteil des aus diesem Pilz gewonnenen Extrakts ist Cordycepin (Deoxyadenosin). Dieser Metabolit hat in Versuchen eine sehr starke krebshemmende, antioxidative und entzündungshemmende Wirkung gezeigt. Der Cordyceps ist daher einer der vielversprechendsten Kandidaten für die medizinische Anwendung. (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3909570/)

Fliegenpilz (Amanita muscaria)

Beschreibung: Der Fliegenpilz ist in gemäßigten Wäldern weltweit zu finden. Aufgrund seiner toxischen Eigenschaften wird er nicht medizinisch verwendet. Als Giftpilz verpönt, gibt es jedoch Hinweise darauf, dass auch der Fliegenpilz und seine Bestandteile positive Eigenschaften besitzen könnten.

Mögliche Effekte:

• Antidepressiv: Viele psychoaktive Substanzen werden mit dem Ziel untersucht, neue stimmungsaufhellende Medikamente zu entwickeln, so auch der Fliegenpilz.
• Beruhigende, krampflösende Wirkung: Es gibt Hinweise auf eine Wirksamkeit geringer Dosen bei Epilepsie, Schlaflosigkeit und Appetitlosigkeit.
• Unterstützende Schmerzlinderung: Eine Mikrodosis Amanita soll Schmerzen lindern können, unter anderem bei rheumatoider Arthritis, periodischen Schmerzen und Migräne.

Auch wenn es sich um einen der am wenigsten erforschten Vitapilze handelt, belegen einzelne Studien die Wirksamkeit kleiner Dosen von Amanita muscaria als Stimmungsaufheller (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7434115/) sowie als Entzündungshemmer (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC10130647/)

Löwenmähne (Lion’s Mane)

Beschreibung: Die Löwenmähne wird sowohl in der traditionellen chinesischen Medizin eingesetzt als auch zur unterstützenden Behandlung in modernen Therapien.

Mögliche Effekte:

• Neuroprotektive Eigenschaften: Fördert die Nervengesundheit und könnte das Wachstum von Nervenzellen anregen.
• Kognitive Unterstützung: Potenziell hilfreich bei der Verbesserung der kognitiven Funktionen und wird zur Behandlung von Gedächtnisverlust erforscht.

Eine Studie aus dem Jahr 2018 in der Zeitschrift „Frontiers in Pharmacology“ berichtet von den neuroprotektiven Effekten des Lion’s Mane Pilzes, der das Potenzial hat, Nervenwachstum und -reparatur zu fördern (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6010034/).

Schmetterlings-Tramete (Turkey Tail)

Beschreibung: Der Turkey Tail ist bekannt für sein farbenfrohes, ringförmiges Muster, das an die Schwanzfedern eines Truthahns erinnert. Er ist weltweit verbreitet und wird wegen seiner Eigenschaften hochgeschätzt.

Mögliche Effekte:

• Immunsystem-Unterstützung: Enthält Polysaccharide, die das Immunsystem kräftigen können.
• Krebsbegleitende Therapie: Wird zur Unterstützung der Lebensqualität von Krebspatienten während der Therapie eingesetzt.

In der Forschung zeigen sich für die Schmetterlingstramete einige vielversprechende Ergebnisse in Kombination mit Chemotherapien. Insbesondere bei Magen- oder Darmkrebs wurde beobachtet, dass die parallele Verabreichung des Pilzes die Wirksamkeit der Chemotherapie verbessern und die Nebenwirkungen verringern kann. Eine Studie in „Medicinal Mushrooms“ hebt hervor, dass Polysaccharide aus dem Turkey Tail das Potenzial haben, das Immunsystem von Krebspatienten zu unterstützen (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK92757/).

Reishi

Beschreibung: Der Reishi, auch als Lingzhi bekannt, hat eine glänzende, rote bis schwarze Kappe und ist in Asien als „Pilz der Unsterblichkeit“ bekannt. Er wird seit Jahrhunderten in der traditionellen Medizin verwendet. In einigen Fällen zeigte er potenzielle Effekte bei der Senkung von erhöhtem Blutdruck.

Mögliche Effekte:

• Immunmodulation: Stärkt und moduliert das Immunsystem.
• Entzündungshemmung: Zeigt entzündungshemmende Eigenschaften.
• Stressminderung: Helfen, Stress zu reduzieren und die Schlafqualität zu verbessern.

Eine Studie im Journal of Natural Medicines zeigt, dass Extrakte aus Reishi entzündungshemmende Effekte haben, die bei der Behandlung von Entzündungen und assoziierten Krankheiten hilfreich sein können (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29199562/).

Shiitake

Beschreibung: Der Shiitake, mit seiner charakteristischen braunen Kappe, ist sowohl in der asiatischen Küche als auch in der Chinesischen Medizin sehr beliebt. Er wächst auf abgestorbenem Laubholz und soll mehrere gesundheitlichen Vorteile bieten.

Mögliche Effekte:

• Immunsystem-Stärkung: Stimuliert das Immunsystem durch die Aktivierung von Immunzellen.
• Antivirale und antimikrobielle Wirkung: Bietet Schutz gegen pathogene Organismen.
• Herz-Kreislauf-Gesundheit: Kann zur Senkung des Cholesterinspiegels beitragen und die Herzgesundheit fördern.

Eine Studie, veröffentlicht im Journal of Ethnopharmacology, zeigt, dass Extrakte des Shiitake-Pilzes das Immunsystem durch die Aktivierung bestimmter Zelltypen des Immunsystems stärken können. Dies belegt die traditionelle Nutzung von Shiitake als Mittel zur Gesundheitsförderung (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5133811/).

Bewertung der Erkenntnisse zu Vitalpilzen

Die Forschung zu Vitalpilzen hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht. Eine Vielzahl von Studien hat sich mit den bioaktiven Substanzen in diesen Pilzen beschäftigt und ihre potenziellen gesundheitlichen Vorteile untersucht. Die Ergebnisse sind vielversprechend, allerdings in einigen Bereichen noch nicht abschließend.

Einer der am besten untersuchten Aspekte von Vitalpilzen ist ihre Fähigkeit, das Immunsystem zu stärken und antioxidative Effekte zu bieten. Ein weiterer signifikanter Forschungsbereich ist die Anwendung von Vitalpilzen in der Krebsforschung. Die aktuelle mykoligisch-medizinische Forschung deutet auch auf neuroprotektive Eigenschaften von Vitalpilzen hin. Entzündungshemmende Eigenschaften sind ebenfalls ein wichtiger Forschungsgegenstand.